10 Jahre Lehman Brothers Pleite – US Immobilienkrise, Finanzkrise – irgendwas gelernt?

US Immobilienkrise - Finanzkkrise - Lehman Brothers Pleite
US Immobilienkrise - Lehman Brothers Pleite

10 Jahre ist es nun her, seit der Insolvenz von der großen amerikanischen Bank Lehman Brothers. Die Lehman Brothers Pleite im Jahr 2008 war der Beginn der US Immobilienkrise mit anschließender Finanzkrise, deren Auswirkungen man heute noch sehen kann. Jeder sieht es, wenn man auf den Kontoauszug beim Tagesgeldkonto schaut. Mickrige Zinsen sammeln da den ein oder anderen Cent an Zinseinkünften ein. Die Kleinanleger und Sparer kämpfen hier um jedes Zehntel Prozent,  beispielsweise mit dem Tagesgeld Zinsvergleich, oder dem Vergleich von Festgeld Konditionen.  Aber hat sich etwas geändert seither? Hat man aus der Lehman Brothers Pleite gelernt?

Ursache der US Immobilienkrise

In den USA war es üblich Immobilienfinanzierungen auszureizen, indem man diese mit möglichst  wenig Eigenkapital abschloss. Dies war in der Vergangenheit quasi nie ein Problem, da die amerikanischen Immobilienpreise seit ca. 1985 nur eine Richtung kannten und zwar die nach oben. Die Steigerung war so groß, dass sogar  kleinere Fehlinvestitionen zu keinen nennenswerten Verlusten geführt hatten. So stieg nach und nach die Bereitschaft immer riskantere Kredite zu vergeben. Als es dann im Jahr 2007 zur Stagnation und kurz darauf zu einem starken Rückgang der Preise auf dem Immobilienmarkt kam platzte die Immobilienblase. Es kam zu immer mehr Zahlungsausfällen bei den Immobilienfinanzierungen und plötzlich war sie da, die Immobilienkrise. Ganz offensichtlich natürlich durch die Lehman Brothers Pleite, die ein großes mediales Interesse fand.

Verbriefung von Hypothekenkrediten

Eine Lösung für die Banken schien es, Hypotheken zu bündeln und zu verkaufen. Rating Agenturen, die von den Banken beauftragt waren bescheinigten diesen gebündelten Hypothekenkrediten eine gute Bonität. Dies verschleierte das Risiko und viele Käufer waren der Meinung, dass sie in eine sichere Anlage investiert hätten. Hier stiegen auch europäische Banken und Unternehmen ein. Sogar Kommunen kauften solche hochriskante Finanzprodukte. Die angebliche Sicherheit war allerdings ein Trugschluss, denn immer mehr Hypothekenkredite konnten nicht mehr bedient werden. So wurde aus der US Immobilienkrise eine Finanzkrise, die immer mehr Banken und Kreditinstitute in eine Schräglage brachte.

Die Auswirkungen der Finanzkrise

Die Auswirkungen waren doch sehr deutlich und halten sogar bis zum heutigen Tag an. In den Jahren wurden Banken massiv gestützt, in dem mäßig Geld hineingepumpt wurde. Die Zinsen wurden über die Jahre immer weiter gesenkt um Banken und Unternehmen zu unterstützen.

Und heute – leben in der Niedrigzinsphase

Die Niedrigzinsphase hält an -mit allen negativen Konsequenzen. Berechnen Sie mal mit dem Zinseszinsrechner Ihre Rendite basirerend auf dem aktuellen Niedrigzins . Heute sind die Zinsen immer noch quasi bei null Prozent, zu Lasten von den Menschen die fürs Alter sparen wollen und / oder müssen. So ausreichend Geld zu erwirtschaften um einen entspannten Lebensabend zu genießen ist kaum möglich. Die Banken nutzen in vielen Fällen die niedrigen Zinsen wieder für hochspekulative Geschäfte. Einen Lerneffekt scheint es hier nicht zu geben und man ist wohl der Meinung, dass der Steuerzahler wieder einspringen muss und wird, wenn wieder etwas schief geht. Andererseits werden gerade im Bankensektor  wieder Bonis ausgeschüttet als ob nie etwas gewesen wäre. Es erscheint also nicht so, dass man irgendetwas aus der Lehman Brothers Pleite gelernt hätte

Es bleibt zu hoffen, dass eine solche Finanzkrise nicht mehr vorkommt. Aber die ersten Anzeichen sind nun nach zehn Jahren bereits wieder erkennbar. Und die Niedrigzinsphase hatten wir seither nicht einmal verlassen! Vielleicht sollte die Politik klarmachen, dass es in einem solchen Falle keine Bankenrettung mehr geben würde. Dies würde bei den Banken hoffentlich für mehr seriöse Arbeit sorgen.